Hafenlogistik Straubing auf Expansionskurs
18.12.2009
Geschäftsführer Wolfgang Hinterbergerist sich sicher: Es kommt wieder ein Aufschwung
Am Donaukilometer 2.312 am Südkai des Straubinger Hafens liegt das 20.000 m² große Grundstück der Hafenlogistik Straubing GmbH. Die Firma war eine der ersten am Donauhafen Straubing-Sand und nutzt nun 13 Jahre die Wasserstraße Rhein-Main-Donau mit ihrem direkten Anschluss an die Seehäfen. Neben dem Alltagsgeschäft wie Massengutlogistik in Verbindung mit den Verkehrsträgern Straße, Schiene und Schiff, oder Transport von Massenstückgütern, Stückgütern oder Projektmengen werden bei der Hafenlogistik auch mal eine Privatyacht oder Eisenbahnwaggons auf Schiff verladen. Insgesamt kommen mehr Güter im Donauhafen Straubing-Sand an, als von dort aus verschifft werden, so der Profi. Ganz frisch lädt ein Mitarbeiter der Hafenlogistik gerade Pflasterleistensteine aus China am Hafenlogistik-Grundstück aus. Gleich daneben wird eifrig gebaut. Die Firma erweitert ihre Schüttboxen mit Schiebedächern, deren Kapazität so um rund ein Drittel erhöht wird.
Sie investieren in Zeiten der Wirtschaftskrise, wie ist das möglich?
Trotz regelmäßiger und teils konstanter Geschäfte im Bereich Düngemittel, Getreide, Salze, Kies, Kaolin oder auch Rundholz sind im Betrieb aufgrund der wirtschaftlichen Situation statt 10 Personen derzeit nur 8 im Einsatz. Also auch uns trifft die Wirtschaftskrise. Außerdem kam es durch die krisenbedingte Reduzierung der Umschlagshäufigkeit zu einer stärkeren Lagerverweilzeit, die es tatsächlich mit sich brachte, dass wir aufgrund fehlender Lagermöglichkeiten Dienstleistungsanfragen ablehnen mussten. Das ist natürlich ärgerlich. Deshalb wollen wir unsere Kapazitäten ausweiten. Außerdem kommt nach jeder Talfahrt auch wieder ein Aufschwung und dann heißt es umso leistungsfähiger zu sein.
Wieso ist der Standort Donauhafen Straubing-Sand empfehlenswert?
Er bietet ein trimodales Güterverkehrszentrum und liegt in der Mitte Europas, von wo aus gut unterschiedlichste Märkte erschlossen und bedient werden können. Außerdem versteht er sich als Dienstleister, der kundenorientiert denkt und ständig daran arbeitet noch besser zu sein.
Gibt es etwas, was in Ihren Augen als Logistiker am Standort Straubing-Sand noch verbessert werden müsste?
Ja, für mich ist die Schiffbarkeit der Donau ein lebenswichtiges Thema mit Handlungsbedarf. Da wir im trimodalen Güterverkehrszentrum angesiedelt sind, nutzen wir natürlich auch alle Verkehrsträger. Als Logistiker sind wir verkehrsneutral und verwenden diese entsprechend ihrer Stärken. Eine der wichtigsten Stärken heutzutage ist die Umweltfreundlichkeit. Gerne würden wir noch mehr Transporte von der Straße aufs Schiff verlagern, leider fehlt uns dazu die berechenbare Infrastruktur. Einerseits rufen alle nach Verkehrsverlagerung, andererseits leisten wir uns die uneffiziente Nutzung von 3.500 Kilometer Wasserstraße quer durch Europa, von der Nordsee bis ans Schwarze Meer. In meinen Augen ist der ökologische Schaden in der momentanen Situation deutlich höher als der, der durch einen Ausbau der Donau entstehen würde. Man kann gar nicht oft genug hervorheben, dass die Schifffahrt der mit Abstand umweltverträglichste Verkehrsträger ist.