Workshop: Nachhaltiges Bauen
15.02.2017
Netzwerk organisiert Workshop „Nachhaltiges Bauen im öffentlichen Sektor“
Straubing ist die Region der Nachwachsenden Rohstoffe. Das Netzwerk „Straubing - Region der Nachwachsenden Rohstoffe“ arbeitet daran, die vielfältigen Potentiale nachwachsender Rohstoffe erlebbar zu machen. Einen erster Erfolg hin zu mehr „Tun“ konnte nun durch ein starkes politisches Signal verzeichnet werden. Kreistag und Stadtrat haben Ende 2016 mit einem Grundsatzbeschluss ihr Bekenntnis zum Einsatz nachwachsender Rohstoffe und der Dachmarke fixiert. Gemeinsam zeigen die Akteure des Netzwerks so die Stärken unserer Region und setzen ein klares Zeichen für Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Immer mehr kommen Nachhaltigkeit und der Einsatz nachwachsender Rohstoffe auch im Alltag von Politik und Verwaltung an.
Um den Einsatz Nachwachsender Rohstoffe auch im öffentlichen Bauwesen zu fördern, organisierte das Netzwerk „Straubing-Region der Nachwachsenden Rohstoffe“ nun, finanziert durch das Regionalmanagement Straubing-Bogen, das Seminar „Nachhaltiges Bauen in der öffentlichen Verwaltung“.
Das Seminar, das im SAZ des KoNaRo stattfand, informierte über die Möglichkeiten und Rahmenbedingungen eines nachhaltigen Bauwesens der öffentlichen Hand. Praxisorientiert wurden dabei Umsetzungsbeispiele, rechtliche Rahmenbedingungen und Erfolgsfaktoren vorgestellt. Alexander Schulze vom Netzwerk Forst und Holz führte in seinem Einstiegsreferat in die Möglichkeiten des Baustoffs Holz und seinen Beitrag zur Nachhaltigkeit ein. Dr. Florian Schrems von der Anwaltskanzlei Schrems & Partner in Regensburg informierte im Anschluss über die rechtlichen Grundlagen nachhaltigen Vergabewesens ein – ein wichtiges Thema für alle, die Ausschreibungen für Bau- oder Beschaffungsvorhaben tätigen und dabei Umwelt- und Sozialaspekte einbeziehen möchten. Über die Vor- und Nachteile des Einsatzes Nachwachsender Rohstoffe im Bau und Sanierungswesen im Vergleich zu herkömmlichem Bau- und Dämmmaterial informierte Julia Lehmann, Geoökologin bei C.A.R.M.E.N. e.V. Praxisbeispiele lieferten der Architekt Gernot Vallentin von der Architekturwerkstatt Vallentin in Dorfen und Kurt Hillinger vom Amt für ländliche Entwicklung Oberpfalz in Tirschenreuth. Gernot Vallentin berichtete über das Projekt des Passivhaus-Holzbaus der Kindertagesstätte in Markt Schwaben und beleuchtete dabei insbesondere die Kostengestaltung – es wurde deutlich: ein komplett mit Holz und nachwachsenden Rohstoffen gebautes Passivhaus ist kaum teurer als ein Standardbau und weist auch noch deutlich bessere Lebenszykluskosten auf. Kurt Hillinger teilte seine Erfahrungen während der Bauphase des Holzmodul-Neubaus in Tirschenreuth und gab dabei auch zu, dass nicht alles am Holzbau einfach und günstig ist. Dennoch zog er das Fazit, dass er immer wieder auf Holz zurückgreifen würde und die 150 Mitarbeiter des ALE in Tirschenreuth das Arbeiten umgeben von Holz nicht mehr missen möchten.
Das Netzwerk „Straubing – Region der Nachwachsenden Rohstoffe“ plant aktuell weitere Infoveranstaltungen für Angestellte im öffentlichen Dienst zum Thema Nachhaltigkeit und Einsatz nachwachsender Rohstoffe.